Unser pädagogisches Konzept des „Selbst organisierten Lernens“ (SOL)

Mit SOL haben sich die beiden Schulen im Otwin-Brucker-Schulzentrum für eine moderne und wissenschaftlich fundierte pädagogische Konzeption entschieden. Sie wurde von Dr. Martin Herold und dem SOL-Institut in Ulm entwickelt.

SOL stellt das Lernen der Schüler und Schülerinnen in den Mittelpunkt und unterstützt und befähigt diese, die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zunehmend selber zu übernehmen.

Selbst organisierten Lernen
Kannliste

Damit ist SOL auch bestens als Grundlage unserer pädagogischen Konzeption für die zukünftige Gemeinschaftsschule in Pliezhausen geeignet. Wer Kinder im SOL-Unterricht beobachtet, stellt fest, dass sie häufig ausdauernd und konzentriert arbeiten. Sie haben sich ihre Ziele selber gesetzt und sind in manchen Phasen alle mit unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt – je nach Interesse und Leistungsfähigkeit.
Grundlage ihrer Arbeit ist eine Kann-Liste. Sie zählt auf, welche Tätigkeiten nachweisen, dass ein bestimmtes Lernziel erreicht ist.

Ein selbst verwaltetes Punktekonto ist Anreiz, dokumentiert die eigene Leistung und ist Grundlage für Gespräche über den eigenen Lernprozesses mit den Lehrern und Eltern.

Auch die Frage, ob Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit angesagt ist, wird oft von den Kindern selber entschieden.

Mit farbigen Karten zeigen sie an, ob sie Hilfe von einer Lehrkraft brauchen (rote Karte) oder ob sie in Ruhe und selbständig arbeiten wollen (grüne Karte). Die gelbe Karte signalisiert, dass nur eine kurze Frage gestellt wird. Selbst die Pausen liegen in der eigenen Verantwortung: Dann wird die blaue Karte aufgestellt. Ein Nachdenken über die eigene Arbeit sowie das Feedback an die Lehrer ist in jeder Unterrichtseinheit vorgesehen.

Punktekonto

Das alles erfordert ein hohes Maß an Verantwortung und an Reflexion über das eigene Tun.
Natürlich sind Kinder nicht von vornherein dazu in der Lage. Vielmehr werden sie von den Lehrern Schritt für Schritt auf diesem Weg begleitet mit dem großen Ziel das Lernen selbst zu erlernen.

 

Im SOL-Zusammenhang übernehmen die Lehrer damit immer wieder die Rolle des Lernbegleiters. Sie arrangieren den Unterricht so, dass er den wissenschaftlich erforschten Lernprozessen des menschlichen Gehirns entspricht und so das Lernen der Schülerinnen und Schüler möglichst gut unterstützt.

 

Für die Gestaltung einer SOL-Unterrichtseinheit gibt es – bei aller Flexibilität im Aufbau und bei den gewählten Methoden - acht unabdingbare Prinzipien, die die Lehrer immer im Blick haben:

 

eher auf der Schülerseite:

  • Übernahme von Verantwortung für sich und andere, um das
    Selbstwirksamkeitsgefühl zu fördern.
  • Reflexion über das eigene und gemeinsame Lernen
  • Kooperation zwischen den Lernenden
  • individuelle Verarbeitung des Gelernten

 

 

eher auf der Lehrerseite:

  • Orientierung der Schüler im Lernprozess
  • das Sandwichprinzip (nach Prof. Wahl): Wechsel von Er- und Verarbeitungsphasen
    sowie kollektiven und individuellen Phasen
  • sichtbar machen von Erfolgen, z.B. durch transparente Leistungsbewertung
  • Bedürfnisorientierung, sowohl für körperliche als auch psychische
    Grundbedürfnisse.